Home>Energie>Informationen zum Kiever Nahwärmenetz
Energie

Informationen zum Kiever Nahwärmenetz

Lageplan Nahwärmenetz Kieve

Die Gemeinde Kieve plant ein kostengünstiges, klimaneutrales, sicheres und zukunftsfähiges Wärmenetz, mit dem sich unser Dorf weitgehend unabhängig von äußeren Einflüssen mit Heizwärme und Warmwasser versorgen kann.

Betrieben wird das Netz voraussichtlich durch die Gemeinde Kieve, gemeinsam mit den Stadtwerken Neustrelitz und der Firma W+R, die die Errichtung eines Solarparks in der Gemarkung Kieve plant.

Herzstück des Netzes ist eine Wärmepumpe, die mit Strom aus dem Solarpark von W+R betrieben wird. Fällt die Wärmepumpe aus, übernimmt ein Gaskessel mit regionalem Biogas die Wärmeerzeugung. Von der Zentrale (Heizhaus) wird das heiße Wasser durch unterirdische, gedämmte Rohrleitungen bis zu jedem teilnehmenden Haus geleitet.

Zur Nutzung der Wärme ist im Haus ein Wärmetauscher („WT“, Maße ca. 75 x 100 x 40 cm) erforderlich. Dieser ermöglicht es, den bestehenden Heizkreislauf und die Erwärmung des Warmwasser-speichers unverändert weiter zu benutzen.

Den Wärmetauscher muss jeder Haushalt selbst erwerben (Kosten siehe unten).

Das Bild zeigt eine beispielhafte Installation im Keller. Von links kommen die Anschlüsse vom Wärmenetz, oben zweigen die Heizkreise ab, unten Warmwasser.

Beispiel Wärmetauscher

Die Vorteile des Nahwärmenetzes

  • Günstige bis keine Anschlusskosten für den einzelnen Haushalt (Wärmetauscher förderfähig aus dem geplanten Kiever Solar-Fonds)
  • Stabile Preisgestaltung durch Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, von Politik und Weltgeschehen sowie vor allem durch die Möglichkeit des Direktstromeinkaufes aus lokalem Solarpark mit Stromspeicher
  • Wegfall von individuellen Kosten für Wartungen, Reparaturen und Schornsteinfegermaßnahmen
  • Hohe Versorgungssicherheit durch Redundanzgerät (Gaskessel) und ständig verfügbaren Wartungs- und Havariedienst
  • Wertsteigerung der Immobilie durch Nahwärmeanschluss
  • Haussanierungen: Nahwärmeversorgung verbessert den Energieausweis und kann sich positiv auf die Förderung privater Maßnahmen auswirken
  • Enkelfreundlich! Schont Umwelt und Ressourcen, spart CO2
  • Zukunftsfähig! Das Nahwärmenetz liefert Wärme, wenn Gas und Öl nicht mehr bezahlbar oder verfügbar sind und ist umrüstbar für zukünftige Wärmetechnologien.
  • Geld bleibt in der Region

Kosten

Die Gesamtinvestitionskosten der Wärmepumpe, des Gaskessels und des Wärmenetzes betragen in etwa 3 Mio. Euro.

Nach derzeitigem Stand müssen nur 60% der Errichtungskosten auf den Wärmepreis umgelegt werden, denn die Bundesregierung gibt 40% der Kosten als Zuschuss dazu.

Der Wärmepreis setzt sich zusammen aus einem Grundpreis (monatlicher Betrag, dieser finanziert die Errichtungskosten) und einem Arbeitspreis (ct pro kWh, Preis für die Wärmeerzeugung und den Betrieb des Netzes). Er kann erst ermittelt werden, wenn Ausführungsplanung und Kosten-anschläge abgeschlossen sind. Unten ist die Einordnung und vor allem die zeitliche Entwicklung (relative Stabilität) des Kiever Nahwärmepreises gegenüber anderen Wärmepreisen dargestellt.

Diagramm Entwicklung Wärmepreis

Die Kosten für den Bau des Netzes bis durch die Hauswand des Abnehmers übernimmt der Betreiber. Hinter der Hauswand wird für den einzelnen Haushalt in den meisten Fällen nur ein Wärmetauscher (siehe oben) fällig. Dieser kostet nach heutigem Stand 800 bis 2.500 Euro, je nach Größe des Hauses, nach Art der Warmwasserbereitung und Anzahl der Heizkreise.

Zuschüsse – Förderungen

Jeder Haushalt kann für den Wärmetauscher und ggf. damit verbundene Maßnahmen (Leitungswege, Durchbrüche o.ä.) folgende Zuschüsse erhalten:

  • > 30 % Bundesförderung für effiziente Gebäude   
  • > zusätzlich: Zuschuss bis zu 100 % aus geplantem Kiever Solarfonds (offizieller Name: EEG-Fonds „Energiewende in Kieve“) kann geprüft werden

Zeitrahmen

  • bis Ende 2023 werden ernsthafte Anmeldungen gesammelt (s.u.)
  • 2. Quartal 2024: ein Planungsbüro erarbeitet eine Machbarkeitsstudie
  • 3. Quartal 2024: Förderantrag für die Umsetzung wird gestellt
  • nach Bewilligung der Förderung: Ausschreibung der Bauleistungen
  • voraussichtlich 2025-26: Errichtung des Nahwärmenetzes und Anschluss der einzelnen Haushalte

Was muss ich tun, wenn ich einen Anschluss möchte?

Wer sein Haus an das Nahwärmenetz anschließen möchte, gibt bis Ende Dezember eine Anmeldung bei der Gemeinde ab. Das Anmeldeformular wird in den nächsten Tagen verteilt. Die Anmeldung ist noch kein Vertrag.

Allerdings ist es nur auf Grundlage dieser Anmeldungen möglich, die tech-nische Auslegung und somit auch den Wärmepreis pro kWh zu berechnen.

Falls die Anmeldung später aus wichtigen Gründen zurückgezogen werden muss, bitten wir um ein Gespräch.

Anmeldungen, die nach Ende der First eingehen, haben keine Garantie auf den Anschluss. Nachträgliche Anschlüsse sind außerdem nur auf eigene Kosten möglich.

Noch Fragen ?

Bitte meldet Euch bei Christine Jantzen:

Telefon: 039925 – 775040
E-Mail: gemeindekieve@gmail.com